In meinem hypnosystemischen Ansatz orientiere ich mich an deren Begründer Dr. Gunther Schmidt. Er kombiniert in diesem hypnosystemischen Konzept zwei erfolgreiche therapeutische Ansätze: die lösungsorientierte Systemische Therapie u.a. nach Helm Stierlin und die kompetenzaktivierende Hypnotherapie nach Milton H. Erickson. Ein wesentlicher Teil der hypnosystemischen Grundhaltung ist ein wertschätzender Umgang auf Augenhöhe mit dem Klienten. Da auch der Körper mit in die hypnosystemische Therapie einbezogen wird, ist sie ein ganzheitlicher Ansatz. So kombiniere ich diese gerne mit körperorientierten Psychotherapie-Methoden (z. B. Haptic Gamma Embodiment), manueller Therapie (z. B. sanfte Chiropraktik) und traditionellen naturheilkundlichen Methoden (z. B. Homöopathie).
Der häufig genutzte Begriff „Trauma“ bedeutet bildlich gesprochen eine seelische Verletzung, die durch Überforderung der psychischen Schutzmechanismen durch ein traumatisierendes Ereignis entsteht. Das kann ein Unfall, Verletzung, Erfahrungen psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt sowie schwere Verlust-und Vernachlässigungserfahrungen sein. Dies äußert sich meist in Hilflosigkeit, Angst, Überforderung und einem körperlich anhaltender Stresszustand. Die traumatisierte Person verfügt in dem Moment meist nicht über die notwendigen Ressourcen, um selbst wieder in den handlungsfähigen Zustand zu gelangen, ggf. dissoziiert sie.
Die körperliche Stressreaktion läßt sich am ehesten durch Stephen Porges Polyvagaltheorie erklären. Mit einem Gefühl höchster Erregung (Sympathikus-Aktivierung) bei gleichzeitig völliger Erstarrung (Dissoziation, dorsaler Vagus) wird die Stressenergie aus einer unterbrochenen Kampf-Flucht-Bewegung im Körper eingefroren und im Gehirn bruchstückhaft gespeichert. Bei gegenwärtig ähnlichen Wahrnehmungen kann das ursprüngliche Erleben getriggert (reaktiviert) werden und Reaktionen auslösen, die der ursächlichen Situation angemessen wären, jetzt aber völlig unpassend erscheinen. Aus den mit der traumatischen Erfahrung verbundenen körperlichen Erregungsmustern können sich vielfältige Symptome entwickeln: Ängste, Übererregbarkeit, Depression, Burnout, Bindungsunfähigkeit/ Beziehungsschwierigkeiten, Probleme am Arbeitsplatz, chronische Schmerzen, u.v.m.
Die moderne Hypnotherapie gilt als ein ressourcenorientiertes psychotherapeutisches Verfahren, welches dem Patienten erlaubt, psychischen Problemen und körperlichen Symptomen mit positiven Erfahrungen und eigenen Bewältigungskompetenzen zu begegnen.
Denn manchmal liegen unbewußte emotionale Konflikte oder Traumata zugrunde, die im bewußten Wachzustand schwer zugänglich sind und unsere Lebensqualität im Hier und Jetzt beeinträchtigen können. Wie auch immer unsere Ängste entstanden sind, können die damit verbundenen Ereignisse, Gefühle und Körpersensationen in einer geschützten äußeren und inneren Umgebung betrachtet, neu bewertet und in die eigene Biografie integriert werden.
Seit 2006 ist die Hypnotherapie in Deutschland offiziell als eine wissenschaftlich fundierte psychotherapeutische Methode anerkannt und ihre Wirksamkeit ist in vielen Studien belegt. Insbesondere wurden mit der Kernspinresonanztomographie (MRT) und der Elektroenzephalographie (EEG) hirnphysiologische Korrelate von Trancezuständen nachgewiesen.
Sie kann eigenständig oder mit anderen Verfahren, z.B. Gesprächstechniken, Ego-State Therapie kombiniert werden. Die Hypnose-Therapie sollte nicht angewendet werden bei Patienten mit Psychosen.
John und Helen Watkins entwickelten die Ego-State-Therapie, in der das Ich aus verschiedenen energetischen Ich-Anteilen (Ego-States) konzeptualisiert ist. Diese können einander bekannt oder auch dissoziativ (getrennt/unbekannt) voneinander sein.
Jeder kennt vielleicht Situationen im Leben, wo in Entscheidungsfindungen einerseits eine Lösung, andererseits eine weitere Lösung Vorteile verspricht und man in einen inneren Konflikt gerät. Ziel der Ego-State-Therapie ist es, eine wertschätzende Kommunikation herzustellen, die unterschiedlichen Sichtweisen zu würdigen und eine einvernehmliche Lösung zu entwickeln. Die Ego-States können dabei, wie Familienmitglieder, unterschiedliche Funktionen und Rollen einnehmen. Da gibt es beispielsweise die ressourcenreichen, symptomassoziierten, destruktive und kindliche Anteile sowie Introjekte (Verkörperung früherer Beziehungserfahrungen). Ziel der Therapie ist eine Kooperation und eine Integration der Anteile. Die Ego-States werden mit Hypnose aktiviert, um dann therapeutisch mit ihnen zu arbeiten. Die Ego-State-Therapie kann bei der Behandlung vieler psychischer und psychosomatischer Störungen eingesetzt werden.
Für die Selbst-und therapeutische Co-Regulation nutzt die HGE Wahrnehmung, Berührung und Bewegung. Wenn ein Mensch ein Trauma erlebt hat, kommt es häufig zu Dissoziation, die sich in einer Trennung von Körper und Geist zeigt. Hierbei verändert sich die Art und Weise, wie Informationen von den Sinnen wahrgenommen und hinsichtlich der eigenen Person und der Umgebung interpretiert werden. Marcelo Muniz spricht hier vom „haptischen System“. Häufig zeigen sich erlebte Traumata verkörpert in verinnerlichten Gewohnheits-, Koordinations- und Wahrnehmungsmuster, die sich als körperliche Hemmungen, Erstarrungen und Blockierungen in innerer und äußerer Wahrnehmung und Haltung äußern. Die von Marcelo Muniz (Rolfing-und Bewegungslehrer, Craniosacral-Therapeut und Somatic Experience Practioner) entwickelte Körperarbeit „Haptic Gamma Embodiment“ kann diese lösen, um den Geist und Körper wieder mehr in Leichtigkeit und Beweglichkeit zu bringen. Dies hat u.a. Einfluß auf unsere Körperspannung, Ausdruckskraft (Präsenz), Änderung negativer Einstellungen und Selbstregulation. Mittels Berührungen, spezifischer Bewegungen und Wahrnehmungserfahrungen kann die Dynamik zwischen der Außen- und Innenwelt verbessert werden. Dies kann emotionale Reaktionen ermöglichen, die in einem therapeutisch geschätzten Rahmen kontrolliert „entladen“ werden können.
In einigen Fällen ist es für mich nicht nur aufschlussreich dem vor mir sitzenden Patienten mit seinen Symptomen und Anliegen zuzuhören, sondern zusätzlich das familiäre System oder den Arbeitskontext mit zu betrachten. Über Einzelaufstellungen mit dem Familienbrett oder Anker im Raum versuche ich gemeinsam mit ihm die Funktion des Anliegens oder eventuelle Verstrickungen herauszuarbeiten. Hierbei bitte ich ihn einen Stellvertreter für sich, das Anliegen und bedeutungsvolle Andere aufzustellen. Durch das Sichtbar-werden der Beziehungen kann der Prozess verlangsamt und eine neue Perspektive eingenommen werden. Festgefahrene Sichtweisen und Überzeugungen können dadurch aufgelockert werden. Im Laufe der Aufstellung kann man erfahren, inwieweit eine Familiendynamik die Symptomatik unterstützt oder nährt. In dem die Familiendynamik bewußt wird, kann man sie vielleicht verändern und der Krankheit oder der Symptomatik die Energie entziehen, ihr sozusagen „den Boden unter Füßen wegziehen“. Gerade im familiären Kontext tauchen häufig ambivalente Konflikte hinsichtlich dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit als auch nach Autonomie auf. Aufstellungsarbeit kann auch dabei unterstützen, unheilvolle Bindungen zu lösen und unerfüllte Sehnsüchte zu verabschieden. In dem unbewußte Vorgänge ans Licht gebracht werden, kann heraus gearbeitet werden, was der Krankheitsgewinn ist, was die Symptomatik nährt und wem sie in der Familiendynamik dient. Seit 2019 ist die Systemische Therapie die dritte Therapiesäule als Approbationsausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten.
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